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FAQ - häufig gestellte Fragen

Wenn ich Fußpilz habe, kann ich meine Creme auch in der Apotheke/Internet kaufen? Oder muss ich zum Hautarzt gehen?
Besser ist es, wenn der Arzt auch sicher bestätigen kann, dass es sich um eine Pilzerkrankung und nicht um eine andere Veränderung der Füße oder Nägel handelt. Die Sicherung der Diagnose mittels Pilzkultur kann nicht mehr erfolgen, wenn sie bereits den Fußpilz mit Antimykotika vorbehandelt haben, da dann der Nachweis der Pilzelemente nicht mehr gelingt.

Muss ich wirklich jeden Fußpilz behandeln – er ist doch nicht immer schmerzhaft.
Die Onychomykose weist keine Selbstheilungstendenz auf und kann zum Ausgangspunkt weiterer Mykoseherde der Haut werden. Sie ist eine Infektionskrankheit und sollte schon deshalb, sofern keine Kontraindikationen bestehen, behandelt werden. Behandelt man den Fußpilz zu spät, kann es zu ernsthaften Beschwerden (schmerzhaftem Einwachsen von verdickten Zehennägeln, Beschwerden bei sportlichen Aktivitäten, schmerzhafte, nässende Zehenzwischenräume bei Fußpilz) und/oder zur Ansteckung von Dritten kommen. Deshalb gar nicht so weit kommen lassen!

Können die Pilzsporen bei den Temperaturen in der Sauna überleben?
Da die Pilzsporen sich auf dem Boden/Holz aufhalten, reicht die Temperatur nicht aus, die Pilzsporen abzutöten. Wirksamer Schutz ist hier das Tragen von Badeschlappen.

Warum bekommen Sportler häufiger Fußpilz?
Bei vielen Sportarten wird geschlossenes Schuhwerk getragen. In diesem Schuhwerk herrscht durch das Schwitzen und die sportliche Anstrengung meist ein ideales Klima für Nagelpilze. Außerdem entstehen durch die körperliche Betätigung auch kleine Risse oder andere Verletzungen an den Nägeln– eine ideale Eintrittspforte für Nagelpilze. Sportler benutzen zusätzlich überdurchschnittlich häufig öffentliche Duschen, ein Ansteckungspool für Pilzsporen.

Welche Rolle spielt die medizinische Fußpflege bei der Bekämpfung von Nagelpilz?
Der medizinische Fußpfleger kann den Fortschritt der Behandlung unterstützen, indem er beispielsweise die betroffenen Nägel vor dem Auftragen des wirkstoffhaltigen Nagellackes abfeilt und abfräst. Dadurch kann der Wirkstoff optimal in die Nagelplatte eindringen und dort seine Wirkung entfalten. Darüber hinaus kann der medizinische Fußpfleger den Patienten, ergänzend zum Hautarzt, auch über sinnvolle Hygienemaßnahmen im Umgang mit Nagelpilzerkrankungen informieren.

Warum kommt mein Fußpilz ständig wieder?
Es gibt viele Gründe, warum ein Fußpilz häufig wiederkommt: Reinfektion in Schwimmbädern, Hotels oder in der eigenen Wohnung. Eine leichte Anfälligkeit durch z.B. sehr kalte z.B. schlecht durchblutete Füße. Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen (z.B. Zuckerkrankheit (Diabetes)). Trockene und rissige Haut an den Füßen. Siehe hier auch Allgemeine Maßnahmen.

Was kann ich vorbeugend tun, um keinen Hautpilz (mehr) zu bekommen?
Gerade Patienten mit schlechter Abwehrlage (z.B. Diabetiker) sollten darauf achten, ihr Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Hierzu Allgemeine Maßnahmen.

Ich habe nach einer Therapie mit Antibiotika eine Pilzinfektion im Intimbereich bekommen – hat das etwas mit den Antibiotika zu tun?
Bei intakter Scheidenflora bietet sich für Candida kaum die Chance, sich zu vermehren. Bei Frauen mit geschwächter Abwehr, z. B. unter einer Antibiotikatherapie, kann es zu hartnäckigem Mykosebefall kommen. Durch frische Luft, Bewegung, Bäder und gesunde Ernährung kann die Abwehr stimuliert werden. Aus der Phytotherapie ist besonders die Echinacea als Immunstimulans bekannt.

Sind Nagelpilze gefährlich?
Nagelpilze sind prinzipiell ansteckend. Der Pilzbefall von Nägeln ist zwar hässlich, aber behandelbar und daher meist harmlos. Nur bei sehr kranken Menschen mit gestörtem Immunsystem (Intensivstation, AIDS-Kranke) kann die Pilzinfektion gefährlich werden

Warum sind Pilze der Großzehennägel so häufig?
Nagelpilz befällt selten ganz gesund Nägel. Meist muss der Nagel vorgeschädigt sein, damit sie den Nagel infizieren können. Ein wichtiger Grund für diese Verteilung ist die Wachstumsgeschwindigkeit der Nägel. Je langsamer der Nagel wächst, desto anfälliger ist er für Nagelpilz. Die Fingernägel wachsen mit ca. 3-4 mm pro Monat doppelt so schnell wie Fußnägel mit ca. 1-2 mm monatlich. Je älter der Mensch wird, umso langsamer wachsen die Nägel. Ältere Menschen müssen sich oft wochen- oder monatlang die Nägel nicht schneiden. Förderlich für einen Pilzbefall sind mechanische Schäden des Nagels, also alles, was den Nagel drückt, staucht, quetscht. Diese kleinen Verletzungen treffen am häufigsten die Großzehennägel. Am zweithäufigsten sind die kleinen Zehen betroffen, denn sie wachsen noch langsamer als die Großzehennägel und werden durch enge Schuhe besonders gequetscht.

Ich hatte ganz unschöne weißliche Flecken am Körper. Mein Arzt hat gesagt, es sei eine Pityriasis versicolor. Die Behandlung ist bereits abgeschlossen, aber die Flecken bestehen immer noch. Was kann ich tun?
Man nennt das Krankheitsbild auch Pityriasis versicolor alba. Auf sonnengebräunter Haut kann es durch die Pityriasis versicolor zur Ausbildung von weißen Flecken kommen, da kein Pigment in der von Pityriasis befallenen Stelen entsteht. Wenn die Pityriasis versicolor ausreichend therapiert wurde, gehen die weißlichen Flecken nicht sofort weg. Am besten bräunt man die Haut erst wieder, wenn sich die restliche Körperhaut wieder Ihre Pigment verloren hat. Leider kann das sehr lange Dauern, so dass hier Geduld gefragt ist.

Ich habe einen Zehnagel mit Nagelpilz. Hilft es, Ihn operativ zu entfernen?
Früher entfernte man häufig die Nagelplatte chirurgisch. Die Nagelextration ist für den Patienten meist schmerzhaft und birgt in der Folge das Risiko der Infektion. Außerdem kann es zu einer Traumatisierung von Nagelmatrix und Nagelbett kommen und zu Wachstumsstörungen und Deformierungen des nachwachsenden Nagels. Ein Nagel mit Wachstumsstörungen und Deformierungen ist aber ehre wieder viel anfälliger für Nagelpilzinfektionen. Daher gilt die Nagelextration heute als weitestgehend obsolet.

Ich bin schwanger und der Nagelpilz sieht so hässlich aus– Was soll ich tun?
Die Einnahme von Antipilz-Tabletten sollte in der Schwangerschaft nicht erfolgen, da unerwünschte Arzneimittelwirkungen auch für das ungeborene Kind nicht auszuschließen sind.
Um jedoch eine weitere Ausbreitung des Nagelpilzes zu verhindern, müssen werdende oder stillende Mütter daher auf andere Mittel zurückgreifen. Sinnvoll ist es, die erkrankten Nägel bei einer medizinischen Fußpflege schleifen oder fräsen zu lassen. Damit wird pilzbefallenes Nagelmaterial mechanisch entfernt. Zusätzlich tritt eine sofortige kosmetische Verbesserung des vorher unansehnlichen Nagels ein. Alternative Heilprodukte (aber nur schwache Wirkung) sind z.B. Knoblauchpaste oder Teebaumöl. Die schmerzhafte chirurgische Entfernung des gesamten Nagels wird heutzutage bei Nagelpilz nicht mehr empfohlen, da eine Verletzung des Nagelbettes durch die Prozedur bleibende Nagelwachstumsstörungen verursachen kann.
Leider kann man durch die mechanische Entfernung des Nagels den Nagelpilz nicht völlig eliminieren, da er sich im Nagelbett eingenistet hat, die den Nagel erst hervorbringt. Dort erreicht man ihn nur medikamentös, z.B. mit Antipilzlack. Wenn man die Packungsbeilage von Antipilzlacken liest, stellt man fest, dass vor einer Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit gewarnt wird. Warum ist dies der Fall, wenn doch das Mittel lokal aufgetragen wird und nicht in die Blutbahn gelangt? Die Antwort ist, dass mit Schwangeren keine wissenschaftlichen Studien durchgeführt wurden. Daher gibt es auch keine Studienbelege dafür, ob der Wirkstoff beim ungeborenen Kind Schäden verursachen kann.
Nagel Batrafen ist weltweit im klinischen Einsatz. Über eine Beeinflussung des Fötus wurde nie berichtet. Der behandelnde Arzt wird darüber entscheiden, ob der Einsatz eines lokalen Antipilzmittels während der Schwangerschaft oder der Stillzeit angebracht ist.



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