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Behandlung von Oropharyngealmykosen

Hefepilze können mit Amphotericin B (Ampho Moronal Creme) oder Nystatin (z.B. Candio Hermal Softpaste) therapiert werden. In der Anogenitalregion oder den Leisten und Hautfalten sind auch desinfizierende Farbstoffe (z.B. Brilliantgrün) einsetzbar. Für Mundsoor (Hefeinfektion der Mundschleimhaut) eignet sich Nystatin (z.B. Candio Hermal Mundgel oder Suspension)

Oropharyngealmykosen bei Erwachsenen:

Topische Therapie
(in alphabetischer Reihenfolge)

  • Miconazol (z.B. Daktar 2 % Mundgel): Bei Mundsoor nach den Mahlzeiten Säuglinge ab 6 Monaten 4 mal ¼ Meßl. tgl, Kinder ab 2 Jahren 4 mal tgl. ½ Meßl, ab 15 Jahren 4mal tgl. ½ Meßl. Das Gel möglichst lange im Mund behalten. Behandlungsdauer i.Allg. 1-2 Wochen, mind. 1-2 Tage nach Abklingen der Beschwerden.
  • Natamycin (z.B. Pimafucin) Lutschtabletten: Erw. u. Kinder ab 12 J 4-6 x tgl. 1 Lutschtbl. langsam im Mund zergehen lassen.
  • Nystatin (z.B. Adiclair Mundgel, Lederlind Mundgel): bei Mundsoor 4 x tgl. nach den Mahlzeiten in der gesamten Mundhöhle verteilen. Zahnprothesen/spangen sind zusätzlich zu bestreichen. Die Behandlung ist bis zur kulturell gesicherten Abheilung fortzuführen.

Häufig rezidivierende orale Candidose/ Dauerprophylaxe:
Bei häufig rezidivierenden oralen Candidosen kann eine Dauerprophylaxe mit Fluconazol erforderlich sein. Aufgrund des damit verbundenen Risikos der Resistenzentstehung sollten derartige Maßnahmen mit Zurückhaltung eingesetzt werden.
In allen Fällen von verzögerter Wirksamkeit oder Therapieversagen sollten prädisponierende Faktoren weiter abgeklärt werden. Darüber hinaus muss auch an die Ausbildung von resistenten Stämmen bzw. einen Erregerwechsel, vor allem bei Anwendung von Azolantimykotika, gedacht und entsprechende Untersuchungen veranlasst werden.

Therapie der oropharyngealen Candidose bei Säuglingen:
Bei immunkompetenten Säuglingen sind Miconazol-Mundgel sowie die Polyene Nystatin und Amphotericin B als Suspension zur Behandlung der oralen Candidose im Säuglingsalter gut geeignet. Folgende Dosierungen werden vorgeschlagen, wobei die Gabe unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme erfolgt:

Systemische Therapie
Sofern eine oropharyngeale Candidose mittels topischer Therapie nicht beherrschbar ist, werden überwiegend Azole eingesetzt.
(in alphabetischer Reihenfolge)
  • Amphotericin B (Ampho Moronal Susp.) Mundsoor: 4 x tgl. 1 ml tgl. nach den Mahlzeitend
  • Fluconazol (z.B. Flucobeta Kps., Flucoderm Kps.) Oropharyngeale Candidose:1 x tgl 50 mg über 7-14 Tage. Bei Bedarf und schwerem Verlauf Dosissteigerung möglich.
  • Itraconazol (z.B. Siros Kps.): Bei Mundsoor mit diesem Präparat Eintagesbehandlung möglich, morgens und abends je 2 Kps. (ein Tag Behandlungsdauer)
  • Itraconazol (z.B. Canifug Itra, Kps, Itracol HEXAL Kps.): Mundsoor: 1 x tgl. 1-2 Kps. Behandlungsdauer nach Pilznachweis.
  • Nystatin (z.B. Adiclair Suspension, Candio Hermal Susp.) Bei Befund von Mund, Rachen und Speiseröhre 3-6 mal tgl. 0,5-1 ml Suspension nach den Mahlzeiten in den Mund träufeln. Susp. möglichst lange im Mund bewegen, bevor sie geschluckt wird. Behandlungsdauer mind. 2 Wochen.

Miconazol-Mundgel

4 x 25 mg täglich

Nystatin-Suspension:

KG <1.500 g 3 x 100.000 IE, KG >1.500 3 x 150.000 IE täglich.

Amphotericin B-Suspension:

KG <1.500 g 4 x 0,2 ml (80 mg), KG >1.500 g 4 x 0,4 ml (160 mg) täglich.

Oropharyngeale Candidose bei Immunschwäche:
Entwickelt sich eine Candidose der Mundhöhle und/oder des Ösophagus bei Vorliegen einer primären oder sekundären Immunschwäche, muß eine systemische Therapie eingeleitet werden, auch bei Fehlen von Fieber.
Empfohlen werden in Abhängigkeit vom Schweregrad: Fluconazol oral oder i.v. 5-10 mg/kg KG täglich oder Amphotericin B i.v. 0,3-0,5 ggf. bis 1,0 mg/kg KG täglich.



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